Am 5. März 2019 bat mich meine Mutter, Anja-Susanne Kleiber, folgende Zeilen auf Ihrer Website zu veröffentlichen um Ihre Geschichte und Tierliebe den Menschen näher zu bringen, die unsere Zuchtstätte online finden. Ich möchte diese unverändert erhalten, als wäre Sie noch bei uns.
Draußen tobt der Frühlingssturm und es wird Zeit, dem geneigten Leser beim Stöbern durch Homepages etwas zu bieten.
Wie alles begann
Es mag den Interessierten verwundern, warum ich erst jetzt, in fortgeschrittenem Alter, meinen A-Wurf habe. Ich blicke aber auf 40 Jahre Hundehaltung und – erfahrung zurück. Es waren zwei Würfe mit je 7 Welpen, darunter Alte, Junge, “Verkorkste“ und ausgesuchte Rassehunde und solche mit adeligen Vätern, die sich als „auf-und-davon“ ausgezeichnet haben. Meine Affinität zu Tieren bildete sich schon in früher Kindheit und persistiert bis heute.
Meine Entwicklung
Meine Mutter starb, als ich 10 Jahre alt war. Bald kam eine neue Frau ins Haus, die mit Tieren nichts am Hut hatte. Also verließ ich einen Tag nach dem Abitur mein Elternhaus, um eine gewisse Zeit in der Landwirtschaft zu arbeiten, weil ich auf meinen Ausbildungsplatz zur Krankengymnastin warten musste. Dort lernte ich viel über Pferde, Ackerbau und Viehzucht, selbständiges Arbeiten und verantwortungsvolles Handeln.
Arco vom Xantener Forst
ein Großer Münsterländer
Ich begegnete dort diesem großartigen Hund von imposanter Erscheinung. Mir wohnte nur eine unspezifische Liebe zu Tieren inne, aber Arco hielt mich wohl für lernfähig und würdig genug, mir sein Vertrauen und seine Treue zu schenken, obwohl ich kynologisch völlig unbeleckt war. Er war 6 Jahre alt und ich sein sechster Besitzer. Als ich dann endlich einen Ausbildungsplatz hatte, hielt auch ich ihm die Treue und seine Eigentümerin ließ mit mir in meine Studentenbude ziehen. Mit meinen ersten Mann kam dann noch ein zweiter und dritter Hund dazu. Seitdem habe ich immer mehrere Hunde. Irgendwann gesellte sich die erste Katze dazu.
Merlin’s Ascot Lady
Nach Arco und verschiedenen Mischlingen kam „Krümel“, später 40 kg schwer und ein Englischer Standard Bullterrier, ins Haus. Mit ihr wollte ich züchten, lange bevor diese wundervollen Tiere so in den Negativ-Fokus gerieten. Ich unterwarf mich dem Reglement des VDH um alles richtig zu machen. Dann wäre es so weit gewesen, aber eine geschlossene Gebärmutterentzündung setzte diesem Traum ein jähes Ende. Dabei wäre sie eine so tolle Mutter gewesen. Stattdessen zog sie alles auf, was verfügbar war: Katzenbabies, Zwergziegenkitze, Nachbarswelpen, Pferdefohlen und dann ganz besonders meinen neugeborenen Sohn, der dann in der Folge an ihr z.B. das Laufen lernte.
Monty Spinneratz
Dann nahm sie auch einen ganz entzückenden Collie-Shepherd-Mischlingsrüden unter ihre Fittiche. Er entwickelte sich unter Krümels Regie prächtig. Von ihm wollte ich später ein Junges haben. Eine passende Frau für ihn war nicht leicht zu finden.Aber dann!
Isabella Nobelratz
Sie war sehr, sehr jung, als sie zu uns kam und dann zu einem bildschönen Hundemädchen heranwuchs. Monty war schon 8 Jahre alt, als er dann endlich Vater wurde. Daraus entstand mein zweiter Wurf und…
Arielle
blieb bei uns und lebt hier bis heute.
Als Monty mit knapp 16 Jahren starb, haben seine Frau und Tochter zwei Jahre lang keinen anderen Hund angeschaut-bis die beiden mir auf einem Hundefest einen fremden Rüden an unseren Platz brachten, der sich auch prompt zu den Mädels auf die Decke legte. Dieser Hund war nicht verfügbar, aber ich wußte jetzt, daß sie bereit waren für einen neuen Mann.
Die Wolfsspitze
Was vollkommen in Vergessenheit geraten war, war, daß ich als 23-jährige Frau ein einziges Mal einen großen, pelzigen Hund von außergewöhnlicher Farbe gesehen habe. Er saß in einem gut besuchten Biergarten auf einem Erdhügel und beobachtete völlig entspannt das rege Treiben von spielenden Kindern und Besucherhunden. Er gehörte dem Gastwirt und war ein Wolfsspitz. Souverän, majestätisch und wunderschön. So einen wollte ich haben, aber in der Ausbildung ist das Portemonnaie schmal und meistens leer. So war das so bald nicht drin. Ich verlor das dann auch aus dem Gedächtnis, weil diese Rasse so selten ist.
2011 erwarb ich dann zusammen mit meinem zweiten Mann unser Haus. Bis dahin wohnte ich zur Miete und konnte auch nicht so, wie ich wollte. Außerdem war ich als selbständige Krankengymnastin beruflich stark eingespannt. Kurz nach dem Hauskauf gab es bei mir einen eklatanten,gesundheitlichen Einbruch,der mich den Traum vom Bordercollie und Australian Shepherd begraben ließ.
In einer Fernsehsendung wurde ein neues Zuhauses für einen herumgereichten, 12-wochen alten Wolfsspitz gesucht.Weit im Westen Deutschlands. Zu weit,um ihn mehrmals zu besuchen. Aber die Erinnerung war wieder da. Ich informierte mich umfassend über diese Hunderasse und,weil ich nicht mehr so gut zu Fuß bin, fand ich, daß das der richtige Hund für uns sei. Beruflich arbeite ich zuhause und bei freier Einteilung, so daß ich genügend Zeit für meine Tiere habe.
Glenn vom Himmelreich
In Schellbach, bei Frau Lohe,fand ich dann Glenn. Ein Rüde sollte es sein, weil ich ja noch meine Shepherd-Mischlingsdamen hatte, die ihren neuen Mann bekommen sollten. Es hat sofort gepasst und er eroberte auch meines Mannes Herz im Sturm. Von Klein auf wartete Glenn, daß mein Mann abends nach Hause käme. Dieser besondere Mensch hatte zwar keine Erfahrung, sich aber meine Leidenschaft für Tiere zu eigen gemacht. So sagte ich ihm dann, daß er zwar keine Ahnung, aber nun tatsächlich einen eigenen Hund hätte. So wuchs das Band zwischen diesen beiden und er ging jeden Abend mit Glenny spazieren. Leider wurde Glenn nur 15 Monate alt. Er starb an den Folgen eines schweren Unfalls am 24.10.2015.
Cliff von Hannßen’s Hof
Es traf uns völlig unvorbereitet und stürzte uns in ein tiefes, schwarzes Loch. Nach einer Woche entschied mein Mann, daß wieder ein Wolfsspitzrüde ins Haus kommen sollte. Noch vor Weihnachten! Nach langem Suchen wurden wir dann bei Frau Ingrid Winkler bei Döbeln fündig. Sie schenkte uns insgesamt 4 ganze Samstage, damit wir bis zu dessen Abgabe den Hund besuchen konnten. Dank sei ihr dafür, weil wir dadurch eine Perspektive hatten. Am 18.12.2015 war es dann endlich soweit und wir konnten Cliff mit nach Hause nehmen. Er entwickelte sich prächtig und in uns erwachte der Wunsch, mit ihm zu züchten. Wir erarbeiteten die Zuchtzulassung und nun lag es nahe, ihn nicht nur für Fremdbedeckungen zu verwenden, sondern auch eigenen Babies zu haben.
German Grey Shadow’s Kelly Angel
Also suchten wir für ihn eine passende Zukünftige. Die fanden wir dann in Arneburg bei Frau Buchholz. Auch sie opferte uns zwei Samstage, um sich uns zu widmen. Ihr sei an dieser Stelle Dank dafür. Das Wissen, das sie hat, gab sie auch willig zur Kenntnis, sodaß ich sehr davon profitiert habe. Kelly zog dann eine Woche nach meiner schweren Schulter-Op bei uns ein. Sie war von Anfang an mein Hund. Endlich hatte ich einen eigenen Wolfssitz, weil Cliff ja Herrchens Hund geworden ist.
Roswitha Schultheiß, Züchterin und Besitzerin von Dingo von der Lärchenhöhe, der Cliffs Großvater ist, stand uns immer mit ihrem Rat zur Seite und kümmerte sich hingebungsvoll um uns, wenn wir Fragen hatten. Auch bei ihr möchte ich mich herzlich bedanken, weil wir durch sie in einem verlässlichen Züchternetz aufgehoben sind.
Wie bauten also Kelly auf und sie wurde sogar VDH-Jugend-Champion und VDSp-Jugend-Champion.
Diese beiden wurden…
Unsere Elterntiere
Beide stammen aus Auslesezuchten und haben jeder für sich die eingetragene Auslesegruppe. Bis zur dritten Läufigkeit haben wir mit Kelly alle Hürden der Zuchtzulassung genommen. Es war soweit!
Ende Dezember hat Cliff dann Kelly gedeckt. Das Verhältnis der beiden Tiere war von Anfang an von gegenseitiger Zuneigung getragen, sodaß das die Krönung für beide war.
Die Babies des A-Wurfes
Am 28.2.2019 wurden sie dann von morgens um 1.00 Uhr an geboren. Nun gedeihen sie wunderbar in ihrer Wurfbox in unserer Wohnung, dort, wo vorher unsere Eßecke war. Ich schlafe nachts daneben, sodaß ich alles mitbekomme und gegebenenfalls eingreifen kann.
Verfolgen Sie die Entwicklung auf unserer Homepage
P.S.:
German Grey Shadow’s Malaika Mighty Mouse
Letztes Jahr verstärkte Malaika, eine Halbschwester von Kelly, im September noch unser Team. Ich hatte mein Herz an sie verloren, weil sie so klein und still war, als ich sie unter dramatischen Umständen kennenlernte. Das hat sich aber vollumfänglich geändert. Es geht ihr gut.
Schlußwort
„Hold on tight to your dreams“ singt das Electric Light Orchestra
Es hat sich alles erfüllt, wenn es auch ein Leben lang gedauert hat. Cliff kümmerte sich von Anbeginn an liebevoll um seine Babies und hilft beim Saubermachen. Kelly hatte nach der Geburt gesundheitliche Schwierigkeiten, sodaß ich bei der Versorgung helfe,um das Muttertier zu entlasten. Jetzt ist aber wieder alles in Ordnung.
Die Namen der Kinder:
Amidala Princess von den Frankenwaldwölfen
Amina von den Frankenwaldwölfen
Adeline von den Frankenwaldwölfen und
Ayani von den Frankenwaldwölfen
heißen die Mädchen,
Anakin von den Frankenwaldwölfen
Allister von den Frankenwaldwölfen
Aiko von den Frankenwaldwölfen
Aramis von den Frankenwaldwölfen und
Athos von den Frankenwaldwölfen
die Buben.
Wie sich das für ein richtiges Wolfsrudel aus dem Frankenwald gehört, können sie heulen.
Freuen sie sich auf die aktuelle Fortsetzung.
Anja-Susanne Kleiber (geb. 19.04.1957) verstarb am 22.04.2024.
Der letzte Wurf ihrer eigenen Zucht wurde am 09.06.2022 mit dem Buchstaben H geboren. Sie hat vielen Menschen ein neues flauschiges Familienmitglied für ihren weiteren Lebensweg beschwert und wird so, hoffentlich in den Herzen vieler noch lange weiter bei uns sein.